Leibniz-WissenschaftsCampus

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The concept of lying

Foto: Christian Schloegl

In diesem Projekt haben wir das Lügenkonzept von Erwachsenen untersucht. Insbesondere sind wir den Fragen nachgegangen, ob man auch mit sogenannten Präsuppositionen und für falsch gehaltenen Implikaturen lügen kann. Anders formuliert: Kann man auch mit Äußerungen lügen, die buchstäblich zwar wahr sind, aber etwas Falsches implizieren? Laut den vorherrschenden philosophischen und psychologischen Theorien ist dies nicht möglich. Empirisch haben wir aber beispielsweise gefunden, dass auch Fragen als Lügen empfunden werden können, wenn diese Präsuppositionen beinhalten, die die fragende Person für falsch hält. Als Beispiel: „Kommst du am Samstag zu Annas Party?“, wenn die fragende Person weiß, dass Anna gar keine Party gibt und den Adressaten glauben machen will, dass Anna an diesem Tag eine Party veranstaltet. Außerdem fanden wir, dass Laien auch einige falsche Implikaturen für Lügen halten, beispielsweise wenn Eva ihrem eifersüchtigen Freund auf die Frage, ob sie sich in letzter Zeit mit ihrem Ex, Stefan, getroffen hat, antwortet: „Stefan hatte die letzten zwei Wochen eine starke Grippe“. Diese Aussage stimmt zwar— wird aber als eine Lüge empfunden, wenn die Grippe die beiden nicht davon abhielt, sich heimlich zu treffen, und Anna diese Äußerung mit der Absicht getätigt hat, den eifersüchtigen Freund glauben zu lassen, dass sie ihren Ex schon länger nicht getroffen hat.

Projektleiter

Alexander Wiegmann +49 551 39-91250 Kontakt Profil

Johanna Klages Kontakt Profil