Leibniz-WissenschaftsCampus

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Social disappointment in long-tailed macaques?

Die Testkonditionen: A) Experimentator gibt Futter/Partner anwesend, B) Experimentator gibt Futter/Partner abwesend, C) Maschine gibt Futter/Partner anwesend und D) Maschine gibt Futter/Partner abwesend. Karussel mit grünem Trauben (grün) repräsentiert die wertvolle Futterquelle (high value = HV); Karussel mit Paprika (rot) repräsentiert die wenig interessante Futterquelle (low value = LV). Illustration erstellt von Rowan Titchener

Ein "lustiges" Video, das mehr als 17 Millionen Mal auf YouTube angesehen wurde, zeigt einen Affen, der Gurkenscheiben auf einen Experimentator wirft, nachdem er eine Aufgabe zum Tausch von Spielsteinen durchgeführt hat. Das Video erklärt, dass der Affe so reagiert, weil er sich ungerecht behandelt fühlt, denn sein Artgenosse nebenan hat eine bessere Futterbelohnung für den Tausch der Spielsteine erhalten. In unserer Studie testeten wir eine alternative Erklärung für ein solches Verhalten, nämlich ob die Futterverweigerung eine Reaktion auf das enttäuschende Verhalten des Experimentators ist, der eine bessere Futterbelohnung hätte geben sollen. Diese Erklärung setzt nicht voraus, dass die Affen einen "Sinn für Fairness" haben - ein abstraktes Konzept, das nicht einmal in verschiedenen menschlichen Kulturkreisen einheitlich verstanden wird. Wir verglichen Bedingungen, unter denen entweder ein menschlicher Experimentator oder ein mechanischer Futterspender Futterbelohnungen verteilte und unter denen ein anderer Affe im angrenzenden Versuchsraum anwesend war oder nicht. Die Affen verweigerten Futter vom Experimentator häufiger als das vom mechanischen Futterspender verteilte Futter. Dieser Unterschied ist schlecht über eine Aversion gegen Ungerechtigkeit erklärbar, da die ungleiche Futterverteilung ja in beiden Bedingungen bestand. Das Ergebnis passt besser zur Erklärung über soziale Enttäuschung: Die Affen erwarteten von einem menschlichen Agenten, aber nicht von einem Futterspender, dass er sie gut behandelt.

Projektleiter

Stefanie Keupp +49 551 3851-211 Kontakt Profil

Julia Fischer +49 551 3851-375 Kontakt Profil

Hans Scherberger +49 551 3851-494 Kontakt Profil

Beteiligte Arbeitsgruppen

Kognitive Ethologie

Neurobiologie